"...organisch entsteigt das Kapellchen dem welligen Boden"          "...harmonisch passt es zum benachbarten Schloss""                -Der Pionier um 1909-


Die Kapelle

 

"Der Privatfriedhof und die zugehörige katholische Gruft-kapelle gehen zurück auf den Kgl. Württembergischen Kammerherrn Hugo Freiherr von Linden (1854-1936), Sohn von Carl Friedrich Freiherr von Linden (1801-1870) und Erbe des von diesem 1855 erworbenen Schlosses Hausen.

 

Auf den Kauf des idyllisch gelegenen Grundstücks folgt 1906 bis 1907 der Bau der Kapelle. Der Entwurf stammt vom Architekten Edmund Capitain, dem zu dieser Zeit Schloss Jedelhausen gehört. Unter dem Schiff des schlichten neugotischen Bauwerks befindet sich ein Gruftgewölbe. Über eine offene Treppe wird die Empore erreicht.

 

Kapelle und Friedhof werden am 27. August 1907 geweiht. Anwesend ist auch der evan-gelische Pfarrer von Holzschwang. Die Errichtung von Kapelle und Friedhof wird mit Zustimmung aufgenommen. Die Presse rühmt: „Es ist ein anmutiges Bild, das uns die perspektivische Ansicht des Kapellchens bietet” und „organisch entsteigt es dem welligen Boden”.

 

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wird das kleine Gotteshaus aufgebrochen und verwüstet. Der 1981 gegründete Verein „Friedhofskapelle Hausen e.V.” hat sich den Wiederaufbau, Erhalt und die Pflege des seit 1977 unter Denkmalschutz stehenden Kirch-leins zur Aufgabe gemacht.

 

Alljährlich trifft sich die weit verzweigte Familie, um in der Kapelle eine Gedenkmesse für ihre Toten abzuhalten."

 

Quelle: Stadtarchiv Neu-Ulm, Stadtgeschichtentafel Nr. 69.

Freiherrliche Familie von Linden

Katholisch und evangelisch - Aus dem Fürstbistum Lüttich stammendes Geschlecht, dessen Stammreihe mit Adam van Linter, urkundlich 1604-1615, Gutsbesitzer zu Hoeppertingen (belgisch Limburg), beginnt. Sein Sohn erwirbt um 1650 einen Hof in Habitzheim (Odenwald), wo das Geschlecht den Namen „von Linden” führt.

 

Erhebung in den Reichsadelsstand:

Wien 5.11.1780 (für Johann Heinrich Linden, Kurfürstlich-mainzischer Geheimer Rat und Hofkammer-direktor)

 

Erhebung in den Reichsfreiherrn-stand:

München 7.9.1790 (vom Kurfürsten Karl Theodor von der Pfalz und von Bayern als Reichsvikar für denselben Johann Heinrich von Linden)

 

Wappen:

(1832 = dem der niederländischen van Lynden): In Rot ein goldenes Kreuz; auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein sitzendes schwarzes Windspiel mit goldenem Halsband.

 

Quelle: Genealogisches Handbuch d. Adels. Band 68 der Gesamtreihe. Limburg a. d. Lahn: C. A. Starke Verlag, 1978. S. 196.

 

Der Verein

 

Auf Initiative von Wilhelm Freiherr von Linden wurde im Jahre 1981 der Verein "Friedhofskapelle Hausen e.V." gegründet.

Der Verein hat sich den Wiederaufbau, den Erhalt und die Pflege der Friedhofskapelle mit zugehörigem Privatfriedhof zur Aufgabe gemacht.

 

Die im Krieg schwer beschädigte Kapelle konnte so mit großem Einsatz und Engagement der Mitglieder und Spender in einen würdigen Zustand zurückgeführt werden.

 

Quelle: Vgl. Stadtarchiv Neu-Ulm, Stadtgeschichtentafel Nr. 69.



Die Kapelle im Oktober 2005
Die Kapelle im Oktober 2005